Die Essensretter

Die Initiative Foodsharing setzt sich gegen die Verschwendung von Lebensmitteln ein. So werden ungewollte oder zu viel produzierte Produkte vor der Tonne bewahrt. Foodsharing kooperiert mit zahlreichen Restaurants, Bäckereien, Bioläden und auch mit Marktständen. Sebastian Beckmann „rettet“ regelmäßig Obst und Gemüse auf dem Mainzer Wochenmarkt.

Foodsharing hat seit seiner Gründung im Jahr 2012 schätzungsweise 30.000 Tonnen Lebensmittel gerettet. Die Initiative hat in vielen Städten Verteilstellen – sogenannte „Fairteiler“ – eingerichtet, an denen sich jeder frei bedienen kann. In Mainz kooperieren circa 70 Betriebe mit Foodsharing – für viele ist es die letzte Option vor der Tonne. So sieht das auch die Marktverkäuferin Monika Reinheimer:

In Deutschland, Österreich und der Schweiz hat Foodsharing mehr als 70.000 ehrenamtlichen Foodsaver. Im Nachbarland Frankreich gibt es jedoch keine vergleichbare Initiative. Dafür ist „Containern“ weit verbreitet, also das Einsammeln von weggeschmissenen Lebensmitteln aus den Mülleimern von Supermärkten – organisiert in Facebookgruppen:

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Beim Containern geht es allerdings weniger um nachhaltigen Konsum als darum, Geld zu sparen. Denn in Frankreich sind die Lebensmittelpreise vergleichsweise hoch. Außerdem ist containern dort offiziell erlaubt – anders als in Deutschland, erklärt Natalie Nonnengiesser, Co-Gründerin von Foodsharing in Mainz:

Müsste es also auch Foodsharing in Frankreich geben? Um den Lebensmittelkonsum nachhaltiger zu gestalten, hat das französische Parlament im Februar 2016 ein Gesetz erlassen. Es verbietet Supermärkten, die nicht verkauften Lebensmittel ungenießbar zu machen. Vielmehr sind die Betriebe dazu angehalten, die übrig gebliebenen Produkte an soziale Wohltätigkeitsorganisationen wie „La Croix Rouge“ oder „La Banque Alimentaire“ abzugeben.

Sowohl in Deutschland als auch in Frankreich kommen soziale und ökologische Motive zusammen, um etwas gegen die Lebensmittelverschwendung zu tun. Foodsharing ist nur ein kleiner Teil davon. Doch ein etwas nachhaltigerer Konsum ist dank dieser Initiative auch für Menschen mit geringem Einkommen möglich.

Von Sarah Breunig und Guillaume Amouret

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